Tennisclub Ostbevern e.V.

Schuldenfrei, digitalisiert und auf Wachstumskurs

Der heimische Tennisverein befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs: um den zuletzt enorm gestiegenen Verwaltungsaufwand dauerhaft zu reduzieren, setzt der TCO ab dieser Sommersaison auf mehrere digitale Module, die in die bestehende Vereins-App integriert wurden. Foto: Lukas Peschke
26. März 2022
Lukas Peschke / WN

Tennisclub Ostbevern investiert in die Vereinszukunft

Verlaufen hatte sich kein Vereinsmitglied. Die diesjährige Hauptversammlung des Tennisclub Ostbevern fand nicht wie üblich im Bistro der Tennishalle, sondern in der größeren Aula der Josef-Annegarn-Schule statt. Nach der erstmaligen Online-Veranstaltung im Vorjahr, freute sich Peter Börsch, 1. Vorsitzender des Vereins, die Mitglieder unter Wahrung der Hygieneschutzmaßnahmen wieder in Präsenz begrüßen zu können. Zur Versammlung waren 33 Vereinsmitglieder erschienen.

Zum Jahresende 2021 verzeichnete der Club 378 Mitglieder (darunter 116 Kinder und Jugendliche), zwanzig mehr als ein Jahr zuvor. Damit wurde der größte Mitgliederzuwachs seit der Jahrtausendwende erreicht. Nach nur 14 Schnuppermitgliedern im Vorjahr, konnte 2021 die pandemische ‚Delle‘ überwunden werden und mit 45 Schnuppermitgliedern das Vor-Corona-Niveau sogar übertroffen werden. Alleine in den vergangenen acht Jahren konnte die Mitgliederzahl um fast ein Drittel vergrößert werden.

Im Kassenbericht verwies TCO-Geschäftsführer Kevin Kitzinski auf die finale Abrechnung des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ und aller damit verbundenen, umfangreichen Baumaßnahmen auf der Platzanlage an der Westbeverner Straße. Dieses prägte die letzten drei Geschäftsjahre und konnte in 2021 baulich wie finanziell abgeschlossen werden. Da das letzte Darlehen bereits im Vorjahr abgelöst worden war, bleibt der Club weiterhin schuldenfrei und startet sogar mit einem „kleinen finanziellen Polster“ in die neue Saison. Besonders erfreulich waren in diesem Zusammenhang die großzügigen Spendeneinnahmen und Zuschüsse aus diversen Programmen, um die sich das Vorstandsteam intensiv bemühte. Mit über 11.000 Euro sei in diesem Bereich ein neuer Rekordwert erreicht worden, berichtete Kitzinski.

Im Sport- und Jugendbericht kommentierten Sportwart Frank Müller, Breitensportwart Clemens Börger und Jugendwartin Karin Walbelder die Ergebnisse der letztjährigen Mannschaftsspielrunden und blickten auf die zahlreichen Schnupper- und Familien-Mixed-Turniere zurück. Geehrt wurden alle Clubmeisterinnen und Clubmeister. Dabei wurden auch die noch ausstehenden Ehrungen aus dem Vorjahr 2020 nachgeholt. ‚Spielerin des Jahres‘ wurde Vanessa Lindmeyer, ‚Spieler des Jahres‘ Kurt Bellmann, die mit 693 bzw. 431 im Kalenderjahr 2021 die meisten LK-Punkte erspielten und um fünf bzw. zwei Leistungsklassen aufstiegen. Bei der ‚Mannschaft des Jahres‘ gab es ein Novum: auf eine Auszeichnung wurde verzichtet, stattdessen erhielten alle Teams vom Sportwart ein Sonderlob aufgrund ihrer „vorbildlichen Einhaltung der Corona- und Hygieneregeln in den vergangenen beiden Pandemie-Spielzeiten“. „Nach einem außergewöhnlichen Sportjahr 2020 mit vielen Absagen, Einschränkungen und Unsicherheiten, kehrte 2021 schrittweise ein normalisierter Spiel- und Trainingsbetrieb zurück“, fasste Müller zusammen.

Turnusgemäß standen die Wiederwahlen von Peter Börsch (1. Vorsitzender), Kevin Kitzinski (Geschäftsführer und Kassenwart), Frank Müller (Sportwart), Alexandra Sohn (Beisitzerin) sowie die Bestätigung der Jugendwartin Karin Walbelder an, die in der Vorwoche im Rahmen der Jugendversammlung einstimmig wiedergewählt wurde. Die vom zweiten Vorsitzenden Karl-Heinz Spahn durchgeführten Wiederwahlen fielen ebenso einstimmig aus wie auch eine Satzungsänderung und die vorherige Entlastung aller Vorstandsmitglieder, sodass die Vorstandsmannschaft unverändert in das Tennisjahr 2022 startet. Anschließend versäumte es Peter Börsch nicht, „seinem Team“ für die intensive Arbeit der letzten Monate zu danken und auch die „herausragende Arbeit“ von Platzwart Kurt Bellmann und seinen Unterstützern besonders hervorzuheben.

Einen großen Raum nahm die grundlegend überarbeitete Vereinsapp ein: Vor dem Hintergrund einer clubeigenen Digitalisierungsstrategie erhielt diese unter dem Namen „TCO-App 2.0“ ein umfangreiches Relaunch: mithilfe einer großzügigen Förderung durch die Deutsche Gesellschaft für Engagement und Ehrenamt (DSEE) in Höhe von 2.500 Euro, vielen ehrenamtlichen Stunden Entwicklung und in enger Zusammenarbeit mit einem lokalen Webdesgin- und App-Entwicklungsbüro, konnten gleich mehrere Module ergänzt und zudem die Mitgliederverwaltung grundlegend neu aufgesetzt werden. Dabei betonte Initiator und Vorstandsmitglied Lukas Peschke in der Vorstellung insbesondere die „individuell auf den Verein zugeschnittene Umsetzung“, die auch im laufenden Betrieb Anpassungen ermögliche. Darüber hinaus wurden jüngst Optimierungen an der Vereinshomepage vorgenommen. So bietet diese fortan ebenfalls einen Zugang zur Platzreservierung. Ebenfalls digitalisiert wurde der (Schnupper-)Mitgliedschaftsantrag, der Tennisinteressierten einen leichteren Zugang zur Vereinsmitgliedschaft im TCO ermöglichen soll.

Im chronologischen Jahresrückblick berichtete Peter Börsch, dass auch die neue Küche im Clubhaus pünktlich zur anstehenden Sommersaison mit neuen, einheitlichen Utensilien ausgestattet wird. Die aussortierten Küchengeräte, Geschirr und Besteck habe man dem Fair-Kaufhaus Ostbevern zugutekommen lassen. Im abschließenden Ausblick auf die Sommersaison präsentierte Börsch einen „prall gefüllten Terminkalender“, der erstmals einen „After-Work-Flutlichtabend“, das traditionelle Jugend-Sommercamp, ein Senioren-LK-Turnier, interne Vergleiche der TCO-Teams und auch Familien-Turniere umfasst. Nach über drei Stunden schloss der 1. Vorsitzende die Versammlung und lud die Mitglieder zur Platz- und Anlagenherrichtung am 9. April ein.

Hintergrund: TCO-App 2.0

Der TC Ostbevern führte bereits im Jahr 2015 eine vereinseigene App ein, in der sich Mitglieder beispielsweise über Clubneuigkeiten und Mannschaftsergebnisse informieren oder Fotogalerien ansehen können. Er war damit bundesweit einer der ersten Sportvereine, der dieses Medium zur Mitgliederkommunikation einsetzte. Die Module wurden in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Die beiden wesentlichen Ergänzungen, eine „digitale Platzbelegung“ sowie eine „digitale Getränkekarte“, die jeweils ihre analogen Vorgänger (Platzbelegungstafel und Karteikarten) ablösen, basieren auf einer neuen Mitgliederverwaltung. Diese wurde ebenfalls in das System implementiert. Alle Vereinsmitglieder erhalten nun einen persönlichen Zugang zur App, Gastspiele bleiben dennoch weiterhin möglich. Das Vorstandsteam verspricht sich erhebliche Aufwandsersparnisse in der Vereinsverwaltung, auch um die Aktualität aller Datensätze bei zunehmender Mitgliederzahl dauerhaft zu gewährleisten und spricht von „zielgerichtetem Einsatz von digitalen Arbeitserleichterungen mit Mehrwert für Vorstand und Mitglieder“. Der TCO-Vorstand betont dabei, dass auf Rückmeldungen der Mitglieder gesetzt werde, um die App noch anwendungsfreundlicher zu gestalten.